Kriegerdenkmal in Reisen
Das Denkmal für die Gefallenen und Vermissten des Ersten und Zweiten Weltkrieges
Das Kriegerdenkmal stand ursprünglich an der Kreuzung der Mumbacher mit der Schimbacher Straße und der Wehrstraße. Es wurde 1929 zum Andenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. Vor der Einweihung am 30. Juni 1929 wurde am 31. Mai 1929 der Sockelstein gelegt, darunter kam eine versiegelte Flasche mit der Errichtungsurkunde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Quaderstein in der Mitte geteilt und in Form eines aufgeschlagenen Buches aufgestellt für die Namen der Toten und Vermissten des Zweiten Weltkrieges. In einer Feierstunde am Volkstrauertag 1953 fand die Neueinweihung statt.
Wegen des stark gestiegenen Straßenverkehrs waren später Gedenkfeiern an dem alten Platz kaum noch möglich, weshalb das Denkmal an den Bahnhof versetzt wurde. Gleichzeitig war dort auch eine Park-and-ride-Anlage entstanden, und an den alten Kastanienbäumen war zuvor eine gründliche Baumsanierung vorgenommen worden. Das ganze Gelände wurde als Gesamtfläche neu gestaltet.
Unter großer Beteiligung der Bevölkerung fand am Samstag dem 9. Juni 2001 die Übergabefeier statt. Bürgermeister Albert Kanz und der Ortsvorsteher Frank Jochum hielten die Festansprachen, und als ökumenische Vertreter der Kirchen wirkten der katholische Dekan Hans Georg Geilersdörfer aus Birkenau und der evangelische Kirchenchor Reisen mit.
Als an dem alten Denkmalsplatz der Sockelstein entfernt wurde, lag die Flasche mit der Errichtungsurkunde unversehrt unter der ersten Treppenstufe. Aber die Versiegelung war undicht geworden und durch die eingedrungene Feuchtigkeit war das Papier zerfallen und nur noch in Bruchstücken lesbar. Glücklicherweise ist aber im Gemeindearchiv eine Abschrift davon erhalten. Diese ist deshalb so interessant, weil sie eine genaue Momentaufnahme von Reisen und des ganzen politischen Umfeldes vom Mai 1929 darstellt. Im Folgenden wird sie in Originalschrift hier wiedergegeben:
Soweit die Abschrift der Errichtungsurkunde aus dem Gemeinde-Archiv. Am Volkstrauertag eines jeden Jahres findet am Denkmal eine Feierstunde statt, bei welcher der Opfer von Kriegen und Vertreibungen weltweit gedacht wird.
Helga Müller