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Löhrbacher Schützenkreuz

Das Löhrbacher Schützenkreuz, ein zweibalkiges Holzkreuz hat schon u den unterschiedlichsten Überlieferungen Anlass gegeben. Das Kreuz steht auf der Höhe zwischen Löhrbach und Buchklingen, nahe des Parkplatzes.

Ein Vorgängerkreuz, das 1935 noch stand, beschreibt Dr. Heinrich Winter: “Es waren ebenfalls die Wundmale, jedoch flach in das Holz eingeschnitten. Das Herz war rot, Hände und Füße, als parallellaufende Sohlen dargestellt, war ein Sechsstern ins Holz eingearbeitet“. Das Kreuz, an sich der Name der Löhrbacher Familie Schütz geheftet hat, soll nach einer Version gesetzt worden sein, als ein zweispanniges Fuhrwerk umkippte und dabei zwei Insassen und die Pferde umkamen. Deshalb habe das Kreuz auch zwei Querbalken. Doch weder im Gemeindearchiv noch im Kreisarchiv sind Akten über einen solchen tragischen Unfall anzufinden. Am 2. September 1928 kam in Löhrbach der Tagelöhner Josef Kohl beim Umgang mit einem Pferdefuhrwekr ums Leben, also geschah dieser Unfall sehr viel später. Nach allgemeiner Auffassung wurden hölzerne Kreuze zum Schutz von Feld und Flur aufgestellt, um gegen böse Kräfte über wirkungsvolle Abwehrkräfte zu verfügen. Von anderen Gegenden ist überliefert, dass Holzkreuze zur Abwehr gegen die Pest gesetzt wurden. Die Form des Doppelkreuzes ist nach spärlichen Zeugnissen wohl die älteste Form der Holzkreuze überhaupt. Ein Holzkreuz musste witterungsbedingt etwa alle 60 bis 70 Jahre durch ein neues Holzkreuz ersetzt werden. Die Zent Abtsteinach, zu der Löhrbach früher gehörte, wurde 1653 wieder katholisch, sodass dieses Kreuz sicherlich auch als eine Art Demonstration gegen die evangelische Zent Birkenau verstanden wurde. An das Schützenkreuz heftet sich eine etwas abstruse Überlieferung.

Danach sollen um das Schützenkreuz zur Geisterstunde Hexen getanzt haben. Drei junge Burschen, die eine alte Frau in Verdacht hatten, nachts auch um das Schützenkreuz zu tanzen, lauerten dieser auf. Tatsächlich ging diese Frau um zwölf Uhr nachts in ihre Küche träufelte auf eine Haselgerte etwas Wachs und murmelte: „Schmier den Stecken mit Hexenfett, flieg über Hecken und Staugen weg.“ Mit Getöse flog die Hexe durch den Schornstein. Einer der drei Bruschen, der dies gesehen hatte, ergriff einen Stecken, sprach einen falschen Zauberspruch, flog durch den Schornstein zum Schützenkreuz, jedoch in so geringer Höhe, dass ihm die Hecken ins Gesicht schlugen und Dornen sein Gesicht zerkratzten. Dort tanzten die Hexen bereits um das Kreuz. Die von ihm beobachtete ältere Frau flößte dem Neugierigen einen braunen Trank ein, sodass er bis zum nächsten Morgen erstarrt beim Kreuz liegen blieb, wo ihn ein Bauer fand.

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